Eurythmie-Ensemble-Festival

Louange à l`éternité de Jésus aus dem Quatuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen

Hymnus I und Friede mit Euch von Jitka Koželuhová

Durch die Anfrage von Frau Dr. Peltzer entstand für unser Ensemble die Möglichkeit, toneurythmisch drei interessanten Werken für Cello/Viola und Klavier zu erarbeiten. Sechs Menschen widmeten sich der Einstudierung von Louange à l’Éternité de Jésus», dem 5. Satz aus dem "Quatuor pour la fin du Temps" von Oliver Messiaen. Es galt, eine eurythmische Interpretation zu finden, die dem nach Messiaens Angaben unendlich langsamen, exstatischen Satz für Cello und Klavier gerecht werden sollte; Musik, deren Thema die Ewigkeit Jesu ist, Jesus als Wort betrachtet im Sinne des Johannes-Prologs. Das war keine einfache Aufgabe! Enstanden ist eine atmende Bewegungskomposition, die der inneren Dynamik der Musik folgt, ohne alle analytisch hörbaren Elemente genau nachzuzeichnen. Sichtbar wurde die sich in Stufen inkarnierende Motivfolge bis zu sich kreuzenden Verdichtungen, die Dramatik des Mittelteils und das musikalische Wiederaufsteigen am Ende - immer wieder durchzogen von weit atmenden grossen den Raum durchklingenden Motivsequenzen. Besondere rhythmische Elemente (zum Beispiel Fünfergruppierungen) versuchten wir einzubeziehen.
Spannend war es, diese Interpretation während des Festivals zwei ganz anders gearteten Ausarbeitungen gegenüberzustellen und sie in Workshops und Demonstrationen weiter zu bearbeiten. Der Austausch schien sowohl für die Ausführenden als auch für die Zuschauenden spannend, fruchtbar und anregend. Jede Interpretation kann ja immer nur Aspekte verwirklichen und wie bei den Weltanschauungen bräuchte es vielleicht zwölf, bis das Urbild dazwischen sichtbar wird.
Als einziges Ensemble, hatten wir noch die Anregung aufgenommen, Werke der anthroposophischen Komponistin Jitka Koželuhová zu eurythmisieren. Wir wählten «Hymnus I» (2004) für Violoncello und Klavier sowie «Friede mit Euch...» (2010) für Viola und Klavier. Wunderbar war es, zu entdecken, wie diese Kompositionen, die aus der Beschäftigung mit Rudolf Steiners musikalischen Angaben entstanden sind, eine ganz natürlich Beziehung zum Eurythmischen haben, wie sie ganz modern und spirituell sind. Gerne haben wir die Stücke in unser Repertoire aufgenommen. Frau Dr. Pertzter sind wir sehr dankbar für den Impuls, der fruchtbare künstlerische Prozesse ermöglichte.