„Könnt Ihr nicht wachen...?”

Christian Morgenstern, dessen 100stem Todesjahr wir im Jahr 2014 gedenken, steht im Mittelpunkt des Programms „Könnt Ihr nicht wachen...?” Eine Frage, die in den Elementarphantasien aus dem Gedichtband „Auf vielen Wegen”, wo es um den Erdriesen geht, um den Sturm, die Meeresbrandung und die Flamme, immer wieder leise oder laut antönt.

Geradezu prophetisch beschreibt Morgenstern in diesen Texten, was es bedeutet, wenn der Mensch die Naturgewalten nicht achtet, welch zerstörerische Kraft z.B. Wasser, Feuer oder Luft entwickeln, wenn der Mensch die Gesetze der Natur nicht achtet, sie verschläft. „Der einsame Christus” heisst ein Gedicht aus „Ich und Welt”. Es beschreibt uns eindringlich den Schmerz und die Einsamkeit, die die Christuswesenheit fühlt im Erleben des Unvermögens der Menschheit geistig wach sein zu können. Der Blick aufs Weltgeschehen lässt die Grösse dieser Dichter­individualität, die vor 100 Jahren schon soviel geahnt hat, hell erstrahlen. Umrahmt werden diese Texte von Klängen aus Steinen, Metallen, Blättern........und Musik von Claude Debussy, dessen tiefes Anliegen es war, Naturvorgänge inspirativ in Tönen zu erfassen. (Ulla Hess)

Programm

Sarabande aus “Pour le piano” / Claude Debussy
Klangimprovisation
Meeresbrandung mit Musik von Toru Takemitsu / Christian Morgenstern
Erdriese mit Musik von Galina Ustwolskaja / Christian Morgenstern
Stiller Auftakt: Ruhe vor dem Sturm
Der Sturm / Christian Morgenstern
Klangimprovisation
Die Flamme mit Musik von Serge Prokofieff / Christian Morgenstern
Musik für Oboe solo, Der einsame Christus
aus dem Gedichtband „Ich und Welt” Musik für Oboe solo / Christian Morgenstern
Sarabande aus “Pour le piano” / Claude Debussy
Mary & John, Der kürzeste Beziehungsratgeber des Universums von Sandra Ribeaud mit Musik von Toru Takemitsu
Reflèts dans l’eau / Claude Debussy